Etwa um 900 n. Chr. entstand das Dorf Alt-Belz inmitten einer schwer zugänglichen Umgebung. Es wurde damals Belitz genannt, was Weißenberg oder Weißwasser bedeutet. Welcher Edler oder welche Sippe hier zuerst siedelte, ist nicht bekannt. Persönlicher Besitz war bei den Wenden nicht üblich, es zogen alle gemeinsam Nutzen aus dem Wirtschaftsgut. Zu bemerken ist, daß der Familienname Pergande in der Geschlechterfolge der Einwohner des Dorfes sehr häufig erscheint. Nach heimatkundlichen Forschungen gehört Alt-Belz zu den Orten, die den größten Anteil dieses für Ostpommern charakteristischen Familiennamens besaßen. Ein Teil des Dorfes gehörte früher der Familie Schmeling. Wie alte Überlieferungen berichten, bestand das Dorf lange Zeit aus 22 Vollbauern und zwei Halbbauern, deren Höfe sich ungeteilt vererbten, die alles Land gemeinsam bestellten und das Vieh gemeinsam weiden ließen. Bis zur letzten Jahrhundertwende stand zwischen Schule und Gasthof ein langes Haus, in dem die Hirtenfamilien wohnten. Als preußischen Untertanen nannten sich die Bauern "Königliche Amtsbauern". Sie leisteten bei der königlichen Domäne nach einer bestimmten Ordnung Frondienste, die im Vergleich zur Stellung der leibeigenen Bauern des Adels Vorteile auswiesen. Während des Siebenjährigen Krieges kam es in der Gemarkung zu einem Gefecht, das auch das Dorf verwüstete. Als die Frondienste aufgehoben waren, verteilten die Bauern in den Jahren 1820 bis 1830 die gesamte Gemarkung unter sich. Größere Teile bestanden noch aus Wasserflächen, Mooren, Heide und Wald. Wer kultiviertes Land erhielt, bekam eine kleinere Fläche. Auch die Vollbauernhöfe wurden aufgeteilt. Der Ort vergrößerte sich, und es lebten dort überwiegend Halbbauern und kleine Eigentümer. Die letzte große Pockenepidemie in den Jahren 1870/1871 brachte auch in Alt-Belz viel Krankheit und Todesfälle. In den letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts besserte sich allgemein der Lebensstandard. Im Jahre 1891 konnte die Gemeinde die heute noch erhaltene Kirche bauen. Daraus ist zu erwähnen: ein älterer Kelch mit flachrundem Knauf, ohne Inschrift, ein Taufbecken aus Messing mit Darstellung der zurückkehrenden Kundschafter mit der Weintraube, außerdem ein Paar zinnerne Altarleuchter. Ein wohlerhaltener Gotteskasten aus dem Jahre 1718 hatte kunstlosen eisernen Beschlag, Schloß und Handgriffe und war mit Blumenornamenten bemalt. Von den Glocken wurde die größere 1737 in Kolberg, die kleinere 16114 gegossen. In den Kriegsjahren waren die Ernten gering. Pferde und Vieh wurden oft requiriert. Durchziehende Truppen und Gefechte verwüsteten die bestellten Äcker. Nach Kriegsende gab es ruinierte Gebäude und verödete Felder. Um die Lage der Bauern zu erleichtern, entließ der König sie aus ihrer Dienstpflicht bei der königlichen Domäne. Aus Anhänglichkeit führten die Bauern in Urkunden und im Kirchenbuch aber noch mehrere Jahrzehnte hindurch den Titel "Königliche Amtsbauern". In dieser Zeit wurde die Kartoffel zur regelmäßigen Feldfrucht und verhinderte nun die bisherigen Hungerzeiten. Aus den Mooren baute man Torf ab, der neben Holz das Brennmaterial abgab. Vor etwa 200 Jahren waren die Winter in Pommern noch merklich kälter und länger als heute. Haus und Wirtschaftsgebäude errichtete man aus Fachwerk. Das Holz für das Gerüst und die Dachbalken lieferte der eigene Wald. In das Gerüst kam ein Rutengeflecht, an welches mit Stroh durchgekneteter Lehm geschmiert wurde. Das Dach war mit Stroh oder Schilfrohr gedeckt." Quelle: Köslin - Die siebenhundertjährige Geschichte einer pommerschen Stadt und ihres Kreises Alt Belz Quelle:Dr. Heinrich Berghaus Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstenthums Rügen, des III. |