Das Rittergut Parnow befand sich seit 1319 im Besitz der Familie Von Heydebreck. Es wurde im Laufe der Jahr-hunderte in fünf Teile geteilt und im Jahre 1804 wieder unter Leutnant Henning Christian von Heydebreck vereinigt.

Die Parnower Kirche war aus Ziegeln erbaut mit teilweiser Verwendung von Feldsteinen. Neben der Turmtür waren Mühlsteine eingemauert. Der Teil des Schiffes nach dem Chor wurde später angebaut An den älteren Teilen der Kirche befanden sich Strebepfeiler, ebenso in der Flucht des Ostgiebels. Sie waren jedoch schwach und von geringer Ausladung. Große, vermauerte Bogenöffnungen auf der Nord- und Südfront lassen auf frühere Anbauten, die mit dem Kirchenschiff in Verbindung standen, schließen. Eine spitzbogige vermauerte Tür auf der Südseite zeigte einfach rechteckig abgesetzte Gewände; auf der Nordseite im Innern der Kirche war ebenfalls ein spitz-bogiger Eingang als Blende erkennbar. Die Turmtür im Westen war spitzbogig; die Fenster des Turmes saßen in rund- oder flachbogigen Blenden. Im Innern setzten die Wände des Schiffes im oberen Teil zurück, auf der Südseite waren indessen oben bis zu vier Schichten wieder vorgekragt

Der Altar, in barocken Formen, war aus Holz geschnitzt und zeigte in der Predella ein Gemälde, das heilige Abendmahl darstellend. Der Hauptteil zeigte in der Mitte Christus in Gethsemane, rechts und links die Figuren der Apostel Petrus und Paulus. Im oberen Teil war die Kreuzigung dargestellt und darüber als Krönung der triumphierende Erlöser mit der Siegesfahne. Der Aufbau wurde an den Seiten durch große durchbrochene Arabeskenverzierung abgeschlossen. Der Altartisch war gemauert und umschloss einen gewölbten Raum. Auf der Rückseite des Altaraufbaues befand sich die Notiz:

Martin Moritz Straitz a Rügenwald hat diesen Altar stavieret anno 1744

Die Kanzel stammte aus dem Jahre 1722 und zeigte in den Füllungen Heiligenfiguren zwischen den Ecksäulen. Sie war mit einem Schalldeckel versehen,

An der Nordseite war ein gotischer Klappaltar befestigt. Die Predella zeigte Christus mit den Jüngern, der mittlere Teil Maria mit dem Kind, von einem Strahlenkranz umgeben, die beiden Flügel im geöffneten Zustand in zwei Reihen übereinander je zwei Heiligenfiguren. Die Krönung des Altars fehlte, nur der mittlere Teil hatte Reste eines gotischen Baldachin-Ornaments.

Vorhanden waren folgende Ausstattungsstücke: Zinnerne Taufschüssel von 1715, Zinnleuchter von 1729, zwei Messingleuchter von schweren Formen ohne Datierung, zwei Messingkronen mit je zweimal sechs Armen, nach unten in Eicheln endend.

In der Kirche schwebend aufgehängt war ein aus Holz geschnitzter. Engel. Die größere der zwei Glocken zeigte eine Darstellung: Christus am Kreuz, von Engelsköpfen umgeben, darunter in einem Medaillon ein Wappenschild mit einer Glocke und der Umschrift:

„Francisscus Dubois Lotringius me fecit"

Am oberen Rande war die Inschrift mit Namen des Patrons und die Jahreszahl 1652 angebracht.

Die kleinere Glocke stammte aus dem Mittelalter und trug die Inschrift:

„O rex glorie xpe veni nob cu pace",

Quelle: "Köslin", Franz Schwenkler, erschienen 1966