Großmöllen (Mielno Koszalinskie) hat 4507 Einwohner (Stand 1983) und ist das Bad der Stadt Köslin.
Ursprünglich war Großmöllen ein Bauern- und Fischerdorf. Neben dem Dorf entstand östlich ein modernes Seebad. Ermöglicht wurde dies durch den Rittergutbesitzer v. Schmeling, der das Gelände zur Verfügung stellte. Die Badeanstalt, der Kurpark und die Segelsportanlage entstanden direkt am Jamunder See. Dadurch wurde die Großgemeinde das Bad der Stadt Köslin. Die Strandbahn brachte seit 1912 die Besucher aus der Stadt nach Großmöllen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde eine zweite Bahn gebaut und nach 1945 wurde die Promenade bis nach Nest verlängert. Durch den Badeverkehr hatte sich neben und in dem alten Ort fast ein neuer zweiter gebildet, so daß die Ausdehnung des Dorfes sich nahezu verdoppelt hatte.
Die Dünen waren bewaldet. Ein Dünenwald zog sich 6 Kilometer weit, bis zu dem Ostseebad Bauerhufen. Im Osten stieß der Ort unmittelbar an den Jamunder See.

Großmöllen wird in einer Urkunde Hermanns von Gleichen (1254 bis 1288), des 8. in der Wollin-Camminer Bischofsreihe, als Mellen erstmals erwähnt. Das Dorf wurde von Henning Schleiff an Hermann Damitz ,einem Kolberger,1333 verkauft. Es blieb bis 1776 im Besitz seiner Familie, dann kam es unter Gläubigerverwaltung. 1804 verkaufte es ein von Below für 7000 Taler an einen von Schmeling. Seitdem bleib es im Besitz dieser Familie.

Die Dorfkirche ist ursprünglich ein frühgotischer Bau, wurde aber im Lauf der Zeit immer wieder umgebaut und verändert. 1856 wurde die Apsis neugebaut. Der Backsteinturm ist wohl der älteste Teil der Kirche. Die Kanzel aus dem 17. Jahrhundert ist mit Engelsköpfen als Konsolen unter den Ecksäulen des Korbes und in den Füllungen verziert. Die Fensteröffnungen waren spitzbogig geschlossen. Den Turmeingang bildete eine Spitzbogentür in hoher Spitzbogenblende, die drei rechtwinklige Absätze ohne andere Profile zeigte.
Der Altar war modern; die Schranken waren älter und zeigten zwischen den gewundenen Teilungssäulen durchbrochene Füllungen. Aus derselben Zeit wie die Schranken stammte die Kanzel

In der Kirche befanden sich zwei größere und zwei kleinere Messingkronen aus dem 17. und 18 Jahrhundert, auch Schiffsmodelle und vier versilberte Altarleuchter von 1778. Vorhanden war weiter ein Taufbecken aus Messing von 1662, aus neuerer Zeit stammten zwei Kelche und eine Oblatendose.
An der Tür des Pfarrhauses lag ein ausgehöhlter Stein, vermutlich ein Weihwasserbecken.
Die größere Glocke war rot, 80 cm hoch und 100 Zentimeter weit, sie trug die Inschrift:
Ave Maria Gracia Plena Dominus Tecum
Die zweite, kleinere war beschriftet mit:
O Rex Glorie Veni Cum Pace
Die dritte Glocke war aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts.

Quelle: "Köslin", Franz Schwenkler, erschienen 1966
"Pommern Lexikon" von Johannes Hinz