1.bis 2.Jahrhundert n.Chr.: Von Skandinavien her besiedeln oder durchziehen germanische Stämme, Goten und Gepiden, das Gebiet zwischen der unteren Weichsel und der Oder.

Zeit der Völkerwanderung, bis etwa zum 6. oder 7. Jahrhundert: Slawische Stämme besiedeln Pomorje, das »Land am Meer«. Westlich der Oder entwickeln sich lutizische Stämme, östlich der Oder die Pomoranen.

Um 950: Die Dänen unter Harald Blauzahn beherrschen die pommersche Küste.

10. Jahrhundert: Polnisches Vordringen nach Hinterpommern.

Um 1120: Boleslaw von Polen erobert das Land bis über die Peene. Mit seiner Hilfe kann Wartislaw I. als erster Herzog aus dem Greifenhause seine Herrschaft auf den größten Teil Pommerns ausdehnen. Es beginnt die Entwicklung zu einem eigenständigen Herzogtum.

1124 und 1128: Missionsreisen des Bischofs Otto von Bamberg nach Pommern.

1140: Papst Innocenz II. gründet das Bistum Wollin, das 1176 nach Cammin verlegt wird.

1153: Erste Klostergründung in Stolpe bei Anklam, der bald weitere folgen. Mit den Klostergründungen beginnt der Zuzug deutscher Siedler.
1168: Der Dänenkönig Waidemari, erobert die Insel Rügen und führt dort das Christentum ein. Es folgt ein weiteres Vordringen der Dänen, die jedoch mit der Schlacht von Bornhöved, 1227, die Vorherrschaft über Vorpommern - bis auf Rügen - wieder verlieren.

1181: Belehnung des Herzogs Bogislaw I. durch Kaiser Friedrich I.

13. Jahrhundert: Verstärkter Zustrom deutscher Siedler durch Kloster-und Städtegründungen. Die Jahreszahlen einiger Städtegründungen: Stralsund 1234, Stettin 1243, Greifswald 1250, Kolberg 1255, Köslin 1266, Stolp und Neustettin 1310.

1295: Teilung Pommerns in die Herzogtümer Pommern-Stettin und Pommern-Wolgast. Weitere Teilungen und Erbstreitigkeiten schwächen das Land; um 1400 bestehen vorübergehend fünf Teilherrschaften.

1317 und 1325: Die »Lande« Schlawe und Stolp im Osten, das Fürstentum Rügen im Westen fallen an Pommern-Wolgast.
14. bis 16. Jahrhundert: Wiederholte Auseinandersetzungen mit Brandenburg, das die Lehnsherrschaft beansprucht. 1338 wird Pommern nach dem Verzicht Brandenburgs kaiserliches Lehen. Brandenburg erhält dafür das Recht der Erbfolge. Diese Entscheidung wird in weiteren Auseinandersetzungen noch mehrfach bestätigt.

1456: Gründung der pommerschen Landesuniversität Greifswald durch Bürgermeister Heinrich Rubenow.

1466: Im zweiten Thorner Frieden tritt der Deutsche Ritterorden die »Lande« Lauenburg und Bütow als polnisches Lehen an Pommern ab.

1474—1523: Regierungszeit Bogislaws X., des bedeutendsten Herzogs aus dem Greifengeschlecht. Er einigt das Land, setzt Verwaltungsreformen durch und sorgt für geordnete Finanzen.
1534: Der Landtag zu Treptow beschließt die Einführung der lutherischen Lehre. Johannes Bugenhagen, 1485 in Wollin geboren und mit dem Beinamen »Pomeranus«, wird der Organisator der Reformation.

1627: Der Dreißigjährige Krieg erreicht Pommern; ein Vertrag gibt den kaiserlichen Truppen Besatzungsrechte zum Schutz gegen Schweden. Stralsund lehnt die Einquartierung ab und wird von Wallenstein vergeblich belagert.

1630: Landung der Schweden unter Gustav Adolf. In den weiteren Kriegsjahren wird Pommern schwer verwüstet.

1637: Tod Bogislaws XIV. und damit Aussterben des Greifengeschlechts; Eintritt der brandenburgischen Erbfolge.

1648: Im Westfälischen Frieden fallen Vorpommern, Stettin, die Inseln Usedom, Wollin und noch ein Landstreifen östlich der Oder an Schweden; Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, erhält nur Hinterpommern, zunächst auch ohne Lauenburg und Bütow. Diese »Lande« fallen 1657 an Brandenburg.

1720: Im Frieden von Stockholm, der den Nordischen Krieg beendet, werden Stettin und Vorpommern bis zur Peene an Preußen abgetreten.

18. Jahrhundert: Unter den preußischen Königen, besonders Friedrich Wilhelm I., dem »Soldatenkönig«, und Friedrich II., dem »Großen«, -werden Verwaltungs- und Justizreformen durchgeführt, Moore urbar gemacht und viele Dörfer neu angelegt.

1756 bis 1763: Der Siebenjährige Krieg. Russische Truppen dringen mehrfach ins Land ein. Kolberg wird dreimal belagert und 1761 eingenommen.

1807: Französische Truppen besetzen das Land. Kolberg wird von Gneisenau und Nettelbeck erfolgreich verteidigt.

Ab 1807: Die Zeit der preußischen Reformen, zu der die Bauernbefreiung, die Städtereform, die Gewerbefreiheit und die Judenemanzipation gehören.

1815: Mit dem Wiener Kongreß fällt Schwedisch-Vorpommern an Preußen; seither ist ganz Pommern eine preußische Provinz.

19. Jahrhundert: Bedeutende Oberpräsidenten (Johann August Sack, 1816—1831) fördern die Landesentwicklung. Stettin entwickelt sich zu einer wichtigen Hafenstadt mit starker Werftindustrie. Pommern bleibt im übrigen ein Agrarland. Aber die Verkehrserschließung mit dem Bau befestigter Straßen seit 1822 und dem Bau der Eisenbahnen (erste Linie von Berlin nach Stettin 1843), neue Methoden natürlicher und künstlicher Düngung, verbesserte Saatzuchten, der Siegeszug der Kartoffel und der Beginn moderner Agrartechnik bringen der Landwirtschaft einen großen Aufschwung. Während die Städte wachsen, strömt in der zweiten Jahrhunderthälfte die Überschußbevölkerung vom Lande in die neuen industriellen Ballungsräume des Westens ab.

1919: Durch den Friedensvertrag von Versailles wird Pommern zum Grenzland. Die ungünstige, marktferne Lage führt in der Folgezeit zu einer Agrarkrise, die sich in den späteren Jahren der Weimarer Republik dramatisch zuspitzt.
1930-1933: Bei den Wahlen steigt der Stimmenanteil der Nationalsozialisten sprunghaft an und erreicht bei den Märzwahlen von 1933 56,3 Prozent (Reichsdurchschnitt: 43,9 Prozent).

1945: Ende Januar erreicht die Rote Armee Hinterpommern, das sie bis Mitte März erobert. Der Durchstoß zur Küste bei Kolberg schneidet die Masse der Bevölkerung im östlichen Landesteil von Fluchtmöglichkeiten ab. Verspätete Räumungsbefehle führen aber auch sonst vielfach dazu, daß die Bevölkerung noch in ihren Heimatorten oder auf dem Treck überrollt wird und große Verluste erleidet.